Der Kapitalismus frisst seine Kinder

Gestern war ich im Weltladen und habe dort wieder meine Kaffee-Bestände aufgefüllt. Bio-Espresso von Gepa für knapp 18 Euro das Kilo. Hergestellt und gehandelt nach den Fair-Trade-Richtlinien und damit schmeckt der Kaffee gleich doppelt so gut wie die Bohnen bei denen man nicht weiß, welchen gierigen Schlund man mit dem Preis stopft.

Zum Glück darf ich ja noch selbst entscheiden wo ich meinen Kaffee kaufe. Öffentliche Kommunen müssen so was ja ausschreiben und „Fair Trade“ ist nach Ansicht der EU-Kommission zu sehr einschränkend und würde den freien Wettbewerb behindern.

Und natürlich ist der „freie Wettbewerb“ das goldene Kalb um das wir alle tanzen, auch die Leute die einer Partei angehören die sich angeblich „christlich“ nennt. Der Spiegel schreibt hier was Theodor Elster von der CDU dazu meint:

Kinderarbeit mache Produkte billiger, und das sei ja der „entscheidende Wettbewerbsvorteil“, dozierte der CDU-Mann. Eine Verpflichtung, solche Zustände durch faire Beschaffung zu ändern, sehe er nicht: „So weit kann Bundestreue nicht reichen.“

Ja, für manche Politiker ist der Horizont ein Kreis mit dem Radius Null und sie nennen das dann „Standpunkt“. Danke für eine weitere Lektion über die christlichen Werte des Abendlandes die wir so vehement am Hindukusch verteidigen.

2 Gedanken zu „Der Kapitalismus frisst seine Kinder

  1. Ich bin jetzt zwar nicht der ausgewiesene Experte, aber bitte wo in der Bibel steht „Du sollst keine Kinder ausbeuten“? Kann mich nicht erinnern, das jemals gelesen zu haben. Genau so wenig wie den Absatz „Du sollst pfleglich mit deinem Planeten umgehen und nicht mehr nehmen, als freiwillig gegeben wird“. Oder „Nachhaltigkeit ist die Pflicht aller Eltern, denn die Erde gehört euren Kindern und deren Kindern in alle Ewigkeit“.

    Das ist zwar der Grundsatz von @manomama , aber in der Bibel oder ähnlichen Büchern habe ich bisher wenig darüber gelesen. Und was hat die Parteibezeichnung „Christlich“ mit der Realität der aktuellen Politik eben dieser Partei zu tun? Nichts?
    Das glaube ich nicht, das weiss ich.

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