Jahresrückblick

2023 geht unaufhaltsam dem Ende entgegen und so gucke ich mal ein wenig auf das Jahr zurück und überlege, welche Lektionen ich lernen musste und wie ich das in 2024 einbrigen kann um nächstes Jahr zufriedener zu werden. Wobei ich ja eigentlich nicht mal unzufrieden bin.

Ziele und wie man sie sicher verfehlt

Gerade mal über meine Ziele für 2023 geschaut und festgestellt, dass ich hier wieder grandios gescheitert bin. Was das Thema Gesundheit angeht, da laborierer ich schon seit Februar 2022 mit einem nervigen Lymphödem im linken Bein rum das nicht wirklich besser wird. Und letzte Woche hat mich das zweite Mal in 2023 Corona erwischt und außer Gefecht gesetzt. Das ist sehr ärgerlich und eigentlich wollte ich dieses Jahr ja gesünder leben, aber das ist wohl nicht passiert. Und das alljährliche „Gewicht abnehmen“ hat auch nicht funktioniert, wie es halt so ist, wenn man sich ein Ziel setzt, aber keinen Aktionsplan, wie man dieses Ziel erreichen will. Klar, beim Thema Abnehmen wären die Aktionen „weniger essen, besonders Essen am Abend vermeiden“ usw. Aber es hat halt einfach nicht funktioniert. Was nun? Zeitschloss an der Tür zum Vorratsraum oder am Kühlschrank.

Loslassen

2023 war ein hartes Jahr für das Herz. Letzte Woche mussten wir unseren Hund einschläfern lassen, mein treuer Begleiter in mehr als 14 Jahren die Lucy bei uns war, etliche Hunderunden und viel Bewegung die ich ohne sie nicht gehabt hätte.

Ich musste wieder mal loslassen, ein geliebtes Wesen ziehen lassen in dem Bewusstsein, dass es da wo sie jetzt ist für sie besser ist.

Ja, wieder einmal, denn dieses Jahr musste ich auch als Vater „da durch“, dass die Kinder plötzlich flügge werden und das heimatliche Nest verlassen. Und so sehr der Verstand auch weiß, dass das völlig normal ist und auch gut so ist, so sehr weint das Herz, denn ich habe den Eindruck, dass ich noch gar nicht fertig mit Kuscheln usw. war. Aber hey, that’s life und immerhin ist das Kind ja nur woanders und auf eigenen Füßen, und man sieht sich ja trotzdem hin und wieder und redet miteinander.

Musik, Musik, Musik

Mein großes Hobby ist der Versuch, aus diversen Musikinstrumenten Geräusche herauszuholen die sich wie Musik anhören. Und manchmal bekomme ich den Frust, aber ich gebe trotzdem nicht auf. Gerade zu Weihnachten bekam ich wieder ein Notenheft mit Songs von David Bowie (damit Du nicht immer das gleiche klimperst) und ja, manchmal frage ich mich schon, ob ich nicht nach all den Jahren deutlich besser spielen können sollte als ich es tatsächlich tue. Besonders krass ist es, wenn ich mal ein Lied als MP3 aufnehmen will, da ist dann garantiert, dass ich unzählige Versuche brauche bevor das halbwegs rund klingt, auch wenn ich es vorher ohne Aufnahme mehrfach schon fehlerfrei gespielt habe. Heißt für mich, ich werde wohl öfter einfach mal die Aufnahme mitlaufen lassen wenn ich übe, dann geht vielleicht dieses „Lampenfieber“ irgendwann weg. Und ich muss mich selbst besser motivieren, meine Fühler zu neuen Stücken auszustrecken statt immer nur das zu klimpern was ich eh schon im Schlaf kann. Jetzt im Urlaub zwischen den Jahren ist mir das auch ganz gut gelungen, beim Bass habe ich neulich „Everlong“ von den Foo Fighters probiert und dabei gelernt, wie ich Drop-D-Tunig am Bass mache. Beim Klavier habe ich den Band 1 von Alfreds Klavierschule für Erwachsene durch und gerade heute mit Band 2 anfgefangen. Und bei der Gitarre habe ich die Fingerfertigkeitsübungen wieder rausgesucht, die ich mal bei Christian Konrad gekauft habe. Nur die Ukulele fristet ein tristes Dasein seit ich bei Yousician ausgestiegen bin. Aber ich bereue den Entschluss, Yousician aufzuhören keineswegs, ganz im Gegenteil.

Was ich ausprobiert habe

Im Herbst habe ich mal für 30 Tage das Thema „Morning Pages“ ausprobiert. Habe extra dafür ein kleines A5 Notizbuch besorgt und mir dann jeden Vormittag alles was mir so einfiel aufgeschrieben. Am Ende war ich allerdings froh, dass das Experiment vorüber war, denn einen großen Nutzeffekt konnte ich nicht feststellen, und das Schreiben hat doch mehr Zeit benötigt als zunächst angenommen. Und die andere Erkenntnis ist, dass beim schnellen Schreiben meine Handschrift in Richtung Hieroglyphen tendiert, also ich das wahrscheinlich selbst nicht mehr entziffern kann.

Dann habe ich mich nach einem anderen Weg für Notizen gesucht. Ich habe ja immer mal wieder versucht, mit org-roam warm zu werden, aber tatsächlich ist das für mich nie richtig „geflogen“, sondern hatte immer ein Nischendasein. Also habe ich auch wieder im Herbst mal Obsidian ausprobiert und mein org-roam System nach Obsidian importiert. Und tatsächlich nutze ich Obsidian täglich für meine „Daily Notes“ und auch sonst um neu gelernte Dinge zu dokumentieren und Verbindungen zu anderen Notizen zu schaffen, so wie es Tiago Forte in seinem Buch „Building a second brain“ beschrieben hat. Mein Obsidian-System hat derzeit 344 Notizen und tägich werden es mehr. Und im Gegensatz zu org-roam sind meine Notizen am PC dank Google-Drive auch mit dem Smartphone synchronisisert, so habe ich mein „second brain“ auch immer in der Hosentasche dabei.

Bücher

Mein Goodreads-Profil sagt mir, dass ich in 2023 insgesamt 28 Bücher gelesen habe. Ein Großteil waren die Perry Rhodan Silberbände, ein Stück Erinnerung an die Jugend als ich die Heftromane qausi verschlungen habe. Aber ich habe eigentlich immer das Setup, dass ich zwei Bücher „gleichzeitig“ lese, einmal die (Science) Fiction um mich in erdachte Welten entführen zu lassen, zum anderen aber auch Non-Fiction, also schnöde Sachbücher um meinen Horizont zu erweitern. Aktuelle lese ich auf der Sachbuch-Seite „The Essential Drucker“, was ziemlich anstrengend zu lesen ist, denn es ist quasi die Weisheit von Peter F. Drucker auf das „Essentielle“ komprimiert. Nicht leicht zu verdauen, aber sicher die Mühe wert, denn Drucker war schon ein sehr schlauer Mensch.

Sonstige „Achievements“

In dem Schützenverein dessen Vorstand ich seit mittlerweile 33 Jahren bin habe ich dieses Jahr wieder die Würde des Schützenkönigs in der Disziplin Luftpistole gewonnen. Obwohl meine Ergebnisse in diesem Jahr reichlich mies (im Vergleich zu früher) waren, aber das ist wohl dem fortgeschrittenen Alter und den schlechter werdenden Augen geschuldet.

Im Frühjahr habe ich mich zudem als Schöffe beworben, denn es gab die Aussage, dass der AfD nahestehende Leute sich auch als Schöffen beworben haben, und so musste ich einfach meinen Namen auch in den Hut werfen, um die Auswahlmenge zu vergrößern und so vielleicht zu verhindern, dass Rechtsextreme ein Schöffenamt bekommen. Im Herbst dann die Bestätigung, dass ich als Schöffe gewählt wurde, das heißt in 2024 werde ich öfter mal am Amtsgericht sitzen und dieses Ehrenamt ausüben. Im Januar gibt es eine Info-Veranstaltung bei der wir dann auch die lokale Justizvollzugsanstalt besuchen werden.

So, das war mein kleiner Jahresrückblick. Ich wünsche Euch allen ein gutes und erfolgreiches 2024 und ich werde meinen Teil versuchen, 2024 für mich und meine Familie und Freunde gut werden zu lassen.

4 Gedanken zu „Jahresrückblick

  1. Hallo, danke für den tollen Rückblick. Es ist schön zu sehen, was alles hinter dem König (von) Haunstetten steckt. Und es beruhigt mich zu sehen, dass Du tatsächlich mit Obsidian arbeitest, nicht mit Org-Roam — erstaunlich!

    Alles Gute für 2024!

    • Danke Maria, ja Obsidian hat in Sachen User-Experience auf jeden Fall gegen Org-roam gewonnen. Fürs Getting Things Done läuft mein org-System weiter wie es soll, aber das „second brain“ ist jetzt in Obsidian. Danke auch für Deine vielen Kommentar im Blog, das sind die Dinge die mich dann motivieren hin und wieder doch einen Blogartikel zu schreiben. Das Gefühl, dass es gelesen und wertgeschätzt wird. Ich wünsche Dir ein gutes, gesundes und erfolgreiches 2024.

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