Generation Praktikum?

Heute waren wir im Dorgeriemarkt einkaufen (nein, nicht beim Schlecker, sondern beim Mitbewerber) und als wir an der Kasse zahlten saß dort eine freundliche Dame die ich mal auf über 40 schätzen würde (auch wenn man sich da fürchterlich in die Nesseln setzen kann, ich weiß). An ihrem weißen Verkäuferkittel war ein Schild angeheftet und das trug aber statt des Namens nur die Bezeichnung „Praktiktan/in“.

Pkötzlich machte der Einkauf gleich viel weniger Spaß, denn mir wurde klar, dass ich hier einer Vertreterin der immer häufiger anzutreffenden „Generation Praktikum“ gegenüberstand. Also jemand, den man egal wie alt er est erst mal als „Praktikant“ beschäftigt, denn Praktikanten sind ja noch in der Ausbildung, keine vollwertigen Arbeitskräfte und verdienen deshalb auch deutlch weniger.

Traurig ist auch, dass dieser Frau sozsuagen die Identität einer „Frau Soundso“ genommen wurde und sie auf ihrem Namensschild eben nicht den Namen sondern nur den Status in der Hackordnung dokumentieren darf. So etwas empfinde ich als absolute Respektlosigkeit gegenüber der Persönlichkeit dieser Dame.

Die Frage ist, wo ich meine Drogerieartikel zukünftig kaufen soll ohne mich dabei schlecht zu fühlen. Wieder bei dieser Kette oder wieder in den Regalen der lokalen Supermärkte?

Ich habe obigen Text mal auch in das Kontaktformular der Drogeriemarktkette kopiert und abgeschickt. Mal sehen, ob ich eine Stellungnahme erhalte oder nicht.

Wenn man kein Englisch kann

hat man trotzdem Chancen Außenminister zu werden. Oder Preisschild-Schreiberling bei Real. Das sieht dann so aus.

Schweiß-Ananas

Also haben wir jetzt eine Schweiß-Ananas im schönsten Kauderwenglisch? Denn Ananas heißt auf Englisch ja eigentlich Pineapple. Auf dem Kassenzettel ist die Ananas immerhin als „sweet ananas“ausgeiwesen, ist zwar immer noch ein schreckliches Kauderwelsch, aber nicht mehr ganz so derb.

Offline – „Reparieren“

Heute Morgen das Drama für Stefan, er konnte nicht auf seine geliebten Flash-Spiele am PC zugreifen weil die Internetverbindung von T-Online vorübergehend gestört war. Da war natürlich „Reparieren“ angesagt und so hat er gleich die Werkzeugtasche aus der Schublade geholt und den PC unterm Tisch hervorgezogen. Es wird wohl noch eine Weile dauern bis er versteht, dass nicht jedes Problem mit Hardware zu tun hat.

Mittlerweile geht das Netz wieder (wie könnte ich sonst hier schreiben), aber bei Heise häufen sich die Meldungen über T-Online-Probleme. Irgendwie frage ich mich, ob wir mittlerweile schon zu abhängig von der Online-Erreichbarkeit sind.

Schlittenfahren!!!

Die letzte Nacht hat es geschneit und zwar gerade genug, dass man mit dem Schlitten den Hügel runterbrettern kann. Das wollten die Kinder dann natürlich auch tun. Und das sieht so aus:

Das Video habe ich übrigens mit meinem heute neu gekauften Mobiltelefon gefilmt. Mein altes Motorola lag nach knapp dreieinhalb Jahren sozusagen in den letzten Zuckungen und es war an der Zeit, ein neues Telefon zu holen. Geholt habe ich mir ein Blackberry Curve 8520. Darüber werde ich aber später noch ausführlicher schreiben.

Der nackte Wahnsinn

Neulich gab es ja wieder einen vereitelten Anschlagsversuch auf ein Passagierflugzeug. Und als Folge daraus drehen wieder alle heftig am Rad. Die Politik erinnert sich an das Thema „Nacktscanner“ und will das wieder einführen. Im Radio hörte man heute, dass in Holland die Nacktscanner innerhalb der nächsten drei Wochen wohl installiert werden sollen. Und dass die Technologie anders als im Gegensatz zum Röntgen wohl unbedenklich ist, da es sich hier um Stahlung im Terahertzbereich handelt.

Als Techniker kriege ich hier aber ganz heftige Assoziationen mit dem Mikrowellenherd und den diversen fällen wo Leute, die vor Radarantennen standen dann Verbrennungen durch die Radarwellen erlitten. Zu behaupten, Wellen im Terahertzbereich wären unschädlich erscheint mir hier als etwas blauäugig.

Unabhängig davon ist der Sicherheitsgewinn durch so einen Nacktscanner relativ gering. Der Checkin am Flughafen wird noch länger dauern und die Leute werden noch genervter sein, aber ich wage jetzt mal die kühne Behauptung, dass auch Nacktscanner kein echtes Hindernis darstellen, wenn es jemand wirklich darauf anlegt, ein Flugzeug zu sprengen.

Es ist vielmehr eine schöne Einnahmequelle für die Firmen, die diese Geräte herstellen und ein schöner aber nutzloser Aktionspunkt für die Politiker, die sich jetzt wieder zu profilieren versuchen, dass sie ja alles tun um diese Welt sicherer zu machen.

Ich wage hier auch wieder die sehr wilde und nicht beweisbare Behauptung, dass wir unsere Welt viel einfacher viel sicherer machen könnten, wenn wir statt ständig neuer Sicherheitsfeatures zu erfinden einfach mal den „root cause“ des Problems angehen würden. Terrorismus und Selbstmordanschläge geschehen ja nicht, weil der Selbstmordattentäter Langeweile hat und es mal so richtig krachen lassen will, sondern weil die Menscheit tief gespalten ist. Auf der einen Seite gibt es die „Gewinner“ im System und auf der anderen Seite die enteigneten Verlierer die dann genau den Nährboden darstellen auf dem Terror wächst. Ich denke, wenn wir nur 10% des Geldes was in den letzten beiden Jahren zur Rettung von „notleidenden Banken“ geflossen ist in sinnvolle Aufbauprojekte in der dritten Welt investiert hätten, dann würde das weitaus mehr dazu beitragen die globalen Spannungen zu verringern als das festhalten und supporten eines kaputten Finanzsystems.

Aber klar, die Spirale dreht sich immer weiter. Heute sind es die Nacktscanner, und demnächst wird wohl der erste Poliiker auf die Idee kommen, dass man nur noch nackt in den Flieger darf. Hey, ist doch nicht schlimm, in der Sauna sind ja auch alle nackt.

Zum Glück gibt es aber auch noch Politiker die sich von der Massenhysterie nicht anstecken lassen und das Thema nüchterner sehen. Ingo Jürgensmann hat hier einen schönen Artikel verfasst.

Die erste Millionen ist geschafft

Nein, nicht auf meinem Girokonto sondern bei der deutschen Wikipedia. Das wird auch gleich mit einer Sonderseite belohnt auf der ganz oben dann auch ein Aufruf des Gründers Jimmi Wales verlinkt ist. Der schreibt sehr schön:

Stellen Sie sich eine Welt vor, in der jeder Mensch freien Zugang zum gesamten Wissen der Menschheit hat. Das ist unser Ziel.

Sehr schön formuliert, das mit dem gesamten Wissen der Welt. Apropos, wer weiß etwas über Ernie Wasson? Nie gehört? Geht mir genauso, aber das ändert sich jetzt ja dank des millionsten Wikipedia-Artikels. Das Dumme ist nur: Ganz oben in diesem Jubiläumsartikel findet man folgenden Vermerk:

Dieser Artikel wurde zur Löschung vorgeschlagen.

Ja, das gesamte Wissen der Menscheit ist ihr Ziel, aber sie haben die Rechnung ohne die Blockwartmentalität der Löschfetischisten gemacht. Schuß ins eigene Knie und das mit voller Absicht. Gratuliere.

Murphy-Raclette

Heute wollten wir zusammen mit den Kindern einmal Raclette machen. Jede Menge Vorbereitungen und dann nach kurzer Zeit die Ernüchterung, denn das Raclette wollte nicht mehr heizen. Ursache ist wohl ein Defekt in einer der Heizspiralen der dann zum Kurzschluß aufs Gehäuse führte. FI-Schalter sei Dank ist das nicht mit einem Stromschlag geendet sondern schlicht mit dem Abschalten des Stroms. Das Ding fliegt jetzt auf den Müll und das nächste Gerät werden wir definitiv nicht mehr beim Lebensmitteldiscounter kaufen. Denn rein rechnerisch hat dieses Gerät sein Leben bei der dritten Anwendung schon ausgehaucht. Aber weil man Raclett ja nur gelegentlich macht ist die Garantiezeit längst abgelaufen.

Oh Tannenbaum

Hier links seht ihr unseren Weihnachtsbaum hier in Haunstetten. Mit den obligatorischen Geschenken darunter, denn das war für die Kinder natürlich das wichtigste. Der Baum ist 100% künstlich, nadelt aber trotzdem hin und wieder und ist ansonsten aber relativ pflegeleicht. Auf der rechten Seite seht ihr wie es aussieht, wenn man keine Tanne weit und breit zur Verfügung hat. Es ist der Weihnachtsbaum meiner Schwester, die ca. 9000km weiter südlich in Kleinemonde in Südafrika lebt. Also muß halt ein lokaler Baum als Weihnachtsbaum geschmückt werden. Dafür haben die da unten an Weihnachten auch 33° Außentemperatur während wir hier uns mit 3° zufrieden geben müssen.

Mittlerweile sind die Geschenke ausgepackt und für mich gab es unter anderem zwei sehr interessante Bücher von Vandana Shiva, nämlich „Geraubte Ernte: Biodiversität und Ernährungspolitik“ und „Erd-Demokratie: Alternativen zur neoliberalen Globalisierung„. Da habe ich für die nächsten Wochen sehr interessante Bücher zum Lesen.

Hilfe, es gibt was kostenlos!

Manchmal hat man so einen Moment bei dem man sich fragt, ob man im falschen Film ist. Mir ist das gerade beim Lesen des Heise-Artikels „Politiker kritisieren geplante Tagesschau-App“ passiert. Was ist passiert? Die ARD hat angekündigt für das iPhone eine App rauszubringen mit der man Tagesschau gucken kann. Und noch gemeiner, diese App soll kostenlos sein weil die ÖR ja eh über die GEZ finanziert werden.

Die Verlagsbranche die gerade krampfhaft bemüht ist ihren „Qualitätsjournalismus“ im Internet auf ein kostenpflichtiges Bezahlprogramm umzustellen schreit natürlich Zeter und Mordio. Vor zwei Tagen gab es auf Heise den Artikel „Springer sieht in Tagesschau-App Wettbewerbsverzerrung“ und so ziemlich der gleiche Unsinn den die Leute des Axel-Springer-Verlages vorgestern verzapft haben kommt heute von den sogenannten Medienexperten von CDU und FDP. Würde ich nicht sicher wissen, dass unsere Politiker über jeden Zweifel erhaben sind, dann könnte man fast meinen sie wären Marionetten der Verlagsbranche, die jetzt das sagen, was ihnen aufgetragen wurde.

Das pikante Detail an der ganzen Sache ist ja, dass jeder unter Tagesschau.de die Tagesschau kostenlos im Inernet sehen kann. Und natürlich auch mit dem Browser auf dem iPhone. Evtl. ist die Tagesschau-App nur ein Shortcut um den Browser gleich mit der passenden URL für die Tagesschau aufzurufen. Was wäre, wenn irrgend ein freier App-Entwickler so was anbieten würde? Für meinen Palm gibt es eine Menge Freeware, warum also soll jede iPhone-App also was kosten? Oder wollen unsere Experten aus der Politik jetzt alles was es kostenlos gibt verbieten?

Ein Forenteilnehmer auf Heise hat das treffend so formuliert dass es das gleiche wäre, als wenn die Prostituierten jetzt protestieren würden weil Freundinnen und Ehefrauen kostenlosen Sex für ihre Partner anbieten.

Irgendwie ist es aber schon sehr bescheuert, wenn die Politiker, die wie getretene Hunde aufjaulen wenn man das Thema Mindestlohn anspricht und damit den Untergang der Wirtschaft verknüpfen nun plötzlich ebenso lautstark lamentieren, wenn plötzlich eine Leistung kostenlos zu haben ist. Da könnte man doch den Eindruck gewinnen, dass ich hier manche Politiker prostituieren um ihren Lobbyisten gefällig zu sein.

Na ja, auch wenn die Tagesschau nun sicher kein Highlight am Nachrichtenmarkt ist, so wünsche ich den Politikern die sich hier nun öffentlich als Lobby-Puppen geoutet haben mal ganz fröhlich die n-tv Dauerwerbesendung oder die RTL-Nachrichten.

Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr

Es ist vollbracht, der letzte Arbeitstag in diesem Jahr, zumindest was Arbeit für die Firma angeht. Ansonsten steht jede Menge Arbeit daheim an, denn die Kinder haben jetzt Ferien und wollen was vom Papa haben und zudem ist Jahresabschluß für den Verein fällig, es steht also zu befürchten, dass mir ganz und gar nicht langweilig wird.

Auf jeden Fall mal allen Lesern dieses Blogs ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Start ins nächste Jahr. Ich werde über die Feiertage versuchen sporadisch zu bloggen, aber Familie und Terminarbeiten haben erst mal Priorität.