Money for nothing

So heißt ein Song von Dire Straits aus den 80er Jahren der auf dem Album „Brothers in Arms“ veröffentlicht wurde. Geld für nichts. Heute morgen durfte ich mir das Frühstück von einem Artikel samt Kommentar vermiesen lassen bei dem es auch um Geld für nix ging.

Beim seit letztem Jahr schwelenden Kopiergebührenstreit für Kinderlieder hat Bayern nun als erstes Bundesland eine unbürokratische Lösung gefunden, es wurde mit der GEMA ein Pauschalvertrag geschlossen.Bezalen dürfen die Kommunen. Für 8500 Kindergärten in Bayern nur sagenhaft günstige 290.000 Euro!

Mit dem Pauschalvertrag kommen dafür nun jedoch die Kommunen auf. Sozialstaatssekretär Markus Sackmann (CSU) sprach bei der Unterzeichnung von einer Gesamtsumme von 290 000 Euro. Sein Ministerium hatte zuletzt zwischen den Parteien vermittelt. Er freue sich besonders, sagte Sackmann, dass es Bayern als erstes Bundesland gelungen sei, eine unbürokratische Lösung zu finden. Zumal der Betrag „weit unter dem liege“, was Gema und VG ursprünglich verlangt hatten. „Das ist ein guter und schöner Tag für die Kinder“, meinte auch Gemeindetagspräsident Uwe Brandl.

290.000 Euro pauschal für was bitteschön? Hätte der Herr Sozialstaatsekretär Sackmann sich ein wenig mehr für das Thema interessiert und nicht einfach von den Interessenverbänden einsacken lassen, dann hätte er bestimmt gemerkt, dass es von den Musikpiraten ein gemeinfreies Kinderliederbuch mit 50 Seiten und eigentlich allen bekannten Stücken für exakt 0,00 Euro gibt. Ein Werk, das jeder Kindergarten beliebig oft ausdrucken und vervielfältigen darf.

290.000 Euro für etwas, was man auch Umsonst von Ehrenamtlichen Helfern bekommen kann. Money for nothing. Ok, pro Kindergarten sind das gerade mal knapp 35 Euro, aber es geht hier schlicht ums Prinzip. Und das Prinzip lautet wohl, dass man sich gerne von Lobbyverbänden einseifen lässt, dann einen faulen Kompromiss schließt der „weit unter den ursprünglichen Forderungen“ (die ja kaum begründbar waren) liegt und sich dann selbst als „unbürokratisch“ und „ein schöner Tag für Kinder“ beweihräuchert.

Besonders schlimm war dann auch der Kommentar der Augsburger Allgemeine der daneben abgedruckt war und der die Meinung vertrat, dass ja jetzt die Urheber ihren gerechten Anteil bekämen. Das ist hirnrissig, denn zum einen sind die Urheber der bekannten Kinderliedel seit mehr als 70 Jahren tot (sonst wären diese Lieder nämlich nicht gemeinfrei), zum anderen ist eine „Pauschale“ immer ein Gießkannenprinzip und keine echte Leistungsvergütung. Letztlich machen die GEMA und die Liederbuchverlage den Profit. Sozusagen ein „leistungsloses Einkommen“ welches man keinem Hartz IV Empfänger geben will… hier aber schon.

Unsere neuen Nachbarn

Vor einem Jahr habe ich nach der Bauanleitung des NABU eiunen Nistkasten gebaut und an unserem Apfelbaum aufgehängt. Im letzten Jahr waren wir aber wohl schon zu spät dran und so blieb der Nistkasten erst mal unbewohnt. Als ich neulich beim Frühjahrsputz im Garten dann die Klappe aufgemacht habe bot sich mir das nebenstehende Bild. Da die Moosteilchen im Kasten noch grün waren war klar, dass dies ein frisches Nest ist und darum habe ich das unberührt gelassen und den Nistkasten gleich wieder geschlossen. Natürlich war ich neugierig, welcher Vogel sich da häuslich niedergelassen hat. Also habe ich öfter mal aus meinem Bürofenster geschaut und dann auch einen Vogel reinfliegen sehen. Weiterlesen

Weihnachtskonzert

Heute vormittag war ein Konzert der Schüler von Annas Klavierlehrerin im Gemeindesaal. Anna durfte auch etwsas vorspielen.

Anna beim WeihnachtskonzertSie spielte „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ das sie die letzten Wochen fleißig geübt hatte. Und mein Zoom H1 hatte einiges zu tun um vom Ende des Saales aus das Konzert aufzuzeichnen. Hier das Ergebnis vom „Warmup“ wo es am besten geklappt hat (Download MP3).

[audio:http://koenig-haunstetten.de/wp-content/uploads/2010/12/Morgen_kommt_der_Weihnachtsmann.mp3]

Warum ich Windows nicht mag

Heute war wieder so ein Tag der mich in meiner Abneigung von Windows bekräftigt hat. Was ist passiert? Meine Frau wollte unser USB-Midi-Keyboard welches ich mal günstig eingekauft habe an ihrem Laptop zum Noteneingeben nutzen. Der Laptop hat das superneue Windows 7 drauf und ich dachte, sollte ja kein Problem sein, aber ich habe die Rechnung ohne Microsoft gemacht. Der Gerätemanager zeigt mir das Ding an, mit gelbem Warnsymbol und sonst nix. Treiber gibts wohl nicht.

Stecke ich das Midi-Keyboard hier an meine Linux-Kiste, dann übernimmt der snd_usb_audio-Treiber die Arbeit und es funktioniert einfach. Der Treiber wird dabei gar nicht über Vendor- und Device-ID aktiviert sondern über den läppischen Classcode 1 (Audio) und Subclass 3 (MIDI Streaming). Und dann kann ich das Ding einfach benutzen ohne mir Gedanken machen zu müssen.

An der Windows-Front habe ich eine ganze Weile die Suchmaschinen strapaziert um rauszufinden, dass ich nicht alleine bin und man seit Vista wohl die Treiber für MIDI eingespart hat. Fazit: In der Zeit in der ich bei Windows vergeblich nach einer Lösung gesucht habe hätte ich auf einer Kiste auch Linux installiert. 🙂 Und Plug & Play kann man bei Windows 7 wohl wieder Plug & Pray nennen. Da bin ich einfach froh um mein Linux, da weiß ich wenigstens warum es funktioniert und sehe sogar intime Infos zu dem Ding. Bei Windows habe ich hingegen keinerlei sachdienliche Hinweise wie z.B. Vendor und Device-ID gesehen.

Der Geier sitzt auf der Laterne

Ich geh mit meiner Laterne, und meine Laterne mit mir.
Dort oben leuchten die Sterne, hier unten die GEMA vor Gier.

So sollte der Alternative Liedtext lauten den die Kinder bei den nun stattfindenden Martinsumzügen singen sollten. Heute hat mir jedenfalls der AZ-Artikel „Laterne, Laterne kostet jetzt GEMA-Gebühr“ das Frühstück sozusagen im Halse stecken lassen. Obwohl ich das Thema ja bereits aus anderen Quellen kannte.

Erstmals gibt es aber eine Information über die Preise, die die Kindergärten zahlen sollen. Bis zu 500 Kopien kosten 56 Euro. Oder anders ausgedrückt: Bei diesen Tarifen würde ein Pack Kopierpapier mit 500 Blatt (auf die man ja bei beidseitigen Kopien 1000 Kopien machen kann) dann ungefähr 115 Euro kosten, 3 Euro für das Papier und 112 Euro für die Urheberrechtsvergütung. Sozusagen ein Schnäppchen nachdem man ja schon für das Kopiergerät (egal ob Fotokopierer, PC, Drucker oder Scanner) seine Urheberrechtspauschale abgedrückt hat.

Wenn man im Web nach Kinderliedern sucht landet man unter anderem auch im Kinderlieder-Shop. Dort kann man sich die Noten und Texte des Liedes „Ich geh mit meiner Laterne“ problemlos als PDF runterladen. Allerdings steht auf den Seiten des Kinderlieder-Shops auch der Hinweis auf die Verwertungsgesellschaft Musikedition die hinter den Urheberrechtsgebühren für Liedkopien in Kindergärten steckt.

Die Webseite der VG-Musikedition ist dann auch sehr interessant. Das Thema „Kopiergebühr für Kindergärten“ erzünt wohl noch mehr Leute als nur mich und daher gibt es auf der Startseite gleich einen Link auf die Stellungnahme der VG Musikedition.

Das Geschütz welches die VG Musikedition auffährt um ihre Forderungen zu begründen ist §53 UrhG. Ein „absolutes Kopierverbot für Noten“ so wie es die VG Musikedition suggerieren will kann ich aber nicht sehen. Explizit heißt es unter Absatz 4 (auf den Musikteil gekürzt):

Die Vervielfältigung grafischer Aufzeichnungen von Werken der Musik,ist, soweit sie nicht durch Abschreiben vorgenommen wird, stets nur mit Einwilligung des Berechtigten zulässig oder unter den Voraussetzungen des Absatzes 2 Satz 1 Nr. 2 oder zum eigenen Gebrauch, wenn es sich um ein seit mindestens zwei Jahren vergriffenes Werk handelt.

Das würde bedeuten, dass ich zwar nicht die oben verlinkte PDF fotokopieren darf weil es sich ja um das Werk des Musikverlages handelt, wohl aber selbst dieses Lied „abschreiben“ darf was ja auch durch die Gemeinfreiheit des Werkes an sich abgedeckt wäre.  Denn der Ursprung des beliebten Laternensong geht laut Liederlexikon weit in die Vergangenheit zurück und daher dürfen wir getrost annehmen, dass der dieses Lied im Status der Gemeinfreiheit steht.

Interessant ist auch, die Webseitenstruktur der VG Musikedition. Da erfährt man dann, dass Musikschulen pro Schüler 15 Euro pro Jahr bezahlen dürfen. Und für Kirchenchöre gibt man sich besonders viel Mühe und  verlinkt sogar eine PDF in der haarklein erklärt wird wie böse das Kopieren von Musiknoten doch ist.

In dieser PDF wird auch behauptet, dass ein „Abschreiben“ der Noten am PC, also z.B. das Setzen der Noten mit speziellen Notensatzprogrammen (ich selbst verwende hier gerne Lilypond) zwar erlaubt wäre, aber diese „Kopie“ dann auch nur ein einziges mal ausgedruckt werden dürfte und nicht 20 mal. Oder eben 20 mal ins Notensatz-Programm getippt werden müsste.

Da bin ich jetzt aber neugierig, denn im Falle des Laternensongs reden wir von einem gemeinfreien Werk. Das bedeutet für mich, dass ich zwar nicht das von einem Musikverlag gesetzte Notenblatt einfach fotokopieren darf, wohl aber das von mir selbst handschriftlich oder via Notensatzprogramm erstellte Notenblatt. Denn pardon me, dann müsste ja jeder Musikverlag der Klassiker veröffentlicht an irgendwen Urheberrechtsgebühren zahlen, tatsächlich ist so ein gemeinfreies Werk aber eine schöne Einnahmequelle da kein Urheber mehr vergütet werden muss und man an der „Verwertung“ verdient.

Es gibt im Web beispielsweise die Seiten des Gutenberg-Projektes von denen man die Klassiker der Weltliteratur als kostenlose und frei weitergebbare E-Books herunterladen kann. Sogar mein Cybook Opus E-Bookreader war bei der Auslieferung mit etlichen E-Books von dort gefüllt.

In Sachen Musik gibt es ein ähnliches Projekt namens Cantorion wo es freie Noten zum Runterladen gibt.  Eine weitere Sammlung von gemeinfreien Noten ist die Petrucci-Bibliothek.

Eine logische Konsequenz aus dieser Kindergarten-Abzocke wäre daher, in Kindergärten eben nur noch gemeinfreie Musik zu nutzen und sich an den entsprechenden kostenlosen Quellen zu bedienen.

Und so ganz nebenbei sollten wir auch nicht vergessen, dass bei den Martinsumzügen an einen Mann gedacht wird der sein Leben nicht der Gier sondern dem Teilen seiner Besitztümer mit anderen gewidmet hat. Aber solche sozialen Ideen haben in einer turbokapitalistischen Welt in der man sogar Kriege aus wirtschaftlichen Interessen heraus legitimieren will (jawohl Herr zu Guttenberg, sie sind später dran) keinen Platz mehr.

Herbststimmung

Noch eine Ausbeute vom Spaziergang mit Lucy letzten Sonntag. Ich habe mal versucht ein paar Herbst-Impressionen einzufangen und bin dabei auch auf diese alte Ruhebank am Waldrand in der Nähe des Klinikum-Süd gestoßen. War ein dankbares Fotomotiv.

Wunschzettel online

Nachdem Weihnachten ja unmittelbar vor der Tür steht – zumindest haben alle Supermärkte in denen ich in der letzten Zeit war schon das Weihnachtssortiment – habe ich mich jetzt mal erdreistet meinen ganz persönlichen Wunschzettel hier reinzustellen. Nur so als kleiner Wink mit dem Zaunpfahl für alle die mich immer mit Fragen löchern.

Abendstimmung

Heute war ich abends mit der Kamera beim Hundespaziergang unterwegs, denn die letzten Abende hatten wir immer ein faszinierendes Abendrot und das wollte ich heute mal einfangen. Leider hat mir das Wetter aber einen Strich durch die Rechnung gemacht und es waren einfach zuwenig Wolken am Himmel um ein richtig schönes Abendrot zu bekommen. Aber trotzdem hat es sich gelohnt, die Kamera mitzunehmen.

Die ISO-Empfindlichkeit habe ich für diese Fotos auf 1600 eingestellt damit ich überhaupt noch ohne Stativ was machen kann. Der Preis dafür ist heftiges Rauschen das man sieht wenn man das Bild in Originalauflösung (6 Megapixel) 1:1 auf dem Monitor anschaut. Zudem habe ich endlich mal die Belichtungskorrektur einsetzen können, denn der Abendhimmel war immer noch gnadenlos hell und hätte so alles überstrahlt. Aber wenn man die Belichtungskorrektur ein wenig nach unten drückt, dann sieht das ganz gut aus.

Ich bin jedenfalls ganz zufrieden mit dem ersten Ergebnis und auch Stefan freut sich über das Bild seiner Lieblingsstraßenbahn. Spaß hat es allemal gemacht, auch wenn Lucy recht merkwürdig geschaut hat als ich die Fotos gemacht habe.

Mein erstes Rendering mit Kino

Heute habe ich den Videofilm des Nachbarn in den PC gespielt und weil der ja eine 1:1-Kopie davon auf DVD haben wollte habe ich Kino nicht nur zum Einspielen sondern auch zum Rendern genommen. Hat auch ganz gut funktioniert, allerdings wird das in Kino eingestellte Seitenverhältnis von 16:9 nicht nach QDVDAuthor transportiert und so war die erste DVD im falschen Seitenverhältnis gebrannt. Muss ich mir fürs nächste Mal merken.

Wenn die Tools spinnen

Gestern habe ich auf der Abschlußfeier in Stefans Kindergarten gefilmt. Heute wollte ich das Material in der Kamera in eine DVD verwandeln, aber das war gar nicht so einfach wie ich das gerne gehabt hätte.

Das Einspielen mit Kino ging noch problemlos, ebenso das Zusammensetzen des Videos mit Cinelerra. Beim Ansehen des Endproduktes kam dann aber der Ärger, denn das Endergebnis war sozusagen nur Bildstörung. Reproduierbar mit dem Cinelerra-Paket von Debian-Multimedia.org.

Also habe ich mal wieder ein paar Alternativen versucht. Kino ist für jemanden unter Zeitdruck nicht wirklich intuitiv zu bedienen wenn man einen Film schneiden will. Kdenlive aus dem Debian-Multimedia-Repository ist mir sozusagen nach 2 Minuten um die Ohren geflogen, ebenso der Openmovieeditor den es da noch gibt. Auch ein Versuch Openshot über den Install-Wizard zu installieren scheiterte an einer sudo-Passworteingabe-Orgie. Und Openshot aus den Sourcen moniert fehlende Python-MLT-Bindings.

Also wieder zurück zu Cinelerra. Eine Version 4.1 die ich mal runtergeladen hatte ließ sich nicht compilieren. Anders die Version 2.1CV die ich vom Git-Repository runtergezogen habe, die compilierte nach einer langen Orgie mit dem Installieren der Dependencies (dev-Pakete) und damit war dann der Film auch wieder korrekt gerendert.

Fazit: Auch im Jahr 2010 ist Videoschnitt auf Linux leider nichts was „out-of-the-box“ funktioniert.Besonders schade ist dabei, dass die Binärpakete von Debian-Multimedia diese Fehler haben und man die gravierenden Fehler erst merkt, wenn man das Endresultat begutachtet.

Nach deutlich mehr Zeitaufwand als geplant ist jetzt aber trotzdem die“Master-DVD“ fertig und die scheint so zu laufen wie ich mir das vorstelle. Am Wochenende wartet die nächste Cassette auf mich, der Nachbar hat auch einen Film vom Kindergarten seiner Tochter. Da werde ich vielleicht mal gucken, wie der Schnitt mit Kino funktioniert.